Heutzutage sind die Kinder so frech wie noch nie!
Die Gesellschaft ist im steten Wandel. Zum Glück! Denn schaut euch um. Ich will als Mama und Elterncoach meinen Teil dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, durch meine Kinder, durch das was ich ihnen mitgebe, damit sie es in die Welt tragen.
Heute gelten andere Moralvorstellungen als damals; es ist lockerer. Scheint, als würde es von Generation zu Generation lockerer.
Ich für meinen Teil, begrüße es, wenn mein BigBaron mit seinen 3 Jahren bereits ziemlich erwachsen spricht: „Nein, ich mag das nicht.“
Zeit zum Umdenken
Sagt „nein“ → setzt eine Grenze
Widerspricht Erwachsenen → hat eigene Meinung
Streckt die Zunge raus → Spielaufforderung
Beißt/ haut → weiß sich nicht anders auszudrücken
Früher und zum Teil heute noch gilt es bereits als „frech“, wenn das Kind einem Erwachsenen widersprochen hat. Da viele Eltern meine Ansicht teilen und ihre Kinder gewähren lassen vermag sich tatsächlich der Eindruck erwecken. Was zählen sollte, ist die Sichtweise der Eltern. An dieser sollten sich die anderen orientieren! Denn ist es nicht gesünder, dem Kind seine Meinung sagen lassen zu dürfen als diese zu unterdrücken, nur weil es der Gesellschaft nicht passt, was es zu sagen hat?
Was ist vorgefallen?
Es wird mit Essen oder Spielzeug geworfen. Es wird geschubst. Es wird mit eindringlichem Blick genau DAS in Zeitlupe gemacht, was soeben verboten wurde. Hier stimmt etwas nicht. Das Kind hat ein Problem, dass es noch nicht benennen kann. Es spürt, dass was nicht in Ordnung ist. Sein Gefühl sucht sich eine Bühne.
Bei uns klappt es gut, zu fragen „Was brauchst du gerade?“ Unser BigBaron weiß das nämlich mit seinen 3 Jahren schon und bekommt so die Chance, es zu zeigen. Legt ihr als Eltern hier den Fokus auf das Bedürfnis, lenkt es euch weg von dem insgeheimen Wunsch, ein schwieriges, unangemessenes Verhalten weg machen zu wollen. Vielmals bringt der Augenblick unmittelbar VOR dem Verhalten einen Hinweis auf das Bedürfnis, welches das Kind damit ausdrücken will. Genau da liegt auch der Schlüssel zum „Abstellen“ dieses Verhaltens. Schaut vor das Verhalten. Was könnte hier ein verstecktes, unerfülltes Bedürfnis sein? Mangelt es ihm an Nähe, Fürsorge, Ruhe, Abenteuer usw.?
Wie soll ich mich verhalten?
Im Moment des Affektes ist jede Belehrung überflüssig, weil sie nicht ankommt. Setzt eine Grenze, wenn nötig. „Ich möchte, dass wir respektvoll miteinander umgehen!“ Versucht, das Bedürfnis eures Kindes hinter seinem Verhalten zu sehen und richtet euer weiteres Vorgehen daran aus.
Was, wenn mich mein Kind beleidigt?
Wie gehst du bisher damit um? Ich stelle Vermutungen an: Dieses Verhalten wird nicht akzeptiert. Es gehört aus dem „Mund gewaschen“. Mit Schimpfen und langen Erklärungen wird an die Vernunft appelliert. Schließlich benimmt man sich nicht so. Und vor allem gegenüber MaPa sollte das Kind Respekt haben und zeigen.
Erkennt ihr euch wieder? Wie ist das, wenn dein Kind beleidigt, schubst, uns oder Andere mit seinen Antworten „vor den Kopf stößt“?
Ist das für dich Fremdschämen? Fühlst du dich, als Eltern versagt zu haben? Verspürst du den Drang nach Wiedergutmachung?
Wenn du diese Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann hat das gar nix mit deinem Kind zu tun. Was wäre, wenn ihr es (wirklich) schafft, dass euer Kind Beleidigungen lässt? Und das auch noch ohne zu schimpfen! Dazu zeige ich euch, was es mit Beleidigungen im Kern auf sich hat:
Beleidigungen sind Ausdruck stellvertretender Wut. Sie versprachlichen unser Gefühl.
Sie sind die uns bekannte Bewältigungsstrategie.
Statt zu sagen „Ich bin wütend!“ kommt ein „Du bist blöd, Mama!“
Beleidigungen drücken das aktuelle Befinden aus und sollen den Eltern den eigenen Schmerz spürbar machen. Eine Einladung zum Einfühlen also.
„Schau her, so fühlt es sich an und ich will, dass du verstehst, wie das für mich ist.“
Der für mich effektivere Weg ist, nicht das Wort an sich in den Fokus stellen, sondern auf das dahinter unerfüllte Bedürfnis zu blicken. Aha, mein Kind ist verärgert, weil….
Mein Ziel ist es nicht, das Wort aus dem Wortschatz zu verbannen, es würde nämlich verstärken, was NICHT haben will. Auch der Schmerz, den das Schimpfwort euch im Inneren zufügt, bringt euch hier zu keiner Lösung.
Mein Ziel ist zu verstehen. Wenn sich das Kind verstanden fühlt braucht es kein Schimpfen mehr. Geht es euch nicht auch so? Würden Verständnis und Empathie die Waffen gegen euer Schimpfen sein?
Verstehen heißt nicht, einverstanden zu sein!
Hast du noch immer den Drang ihm die Leviten zu lesen? Es soll gefälligst nicht so mit dir reden? Du bist auf einen Machtausgleich aus. Hier kann es keine Gewinner geben. Frage dich, wo das herkommt. Wurde früher so mit dir umgegangen? Wo sitzt der Schmerz? Ist es dir hier und heute wichtiger, mit deinem Kind in Verbindung zu bleiben (o.g. Strategie zu fahren) oder dass du deine elterliche Stellung gewährst? Du hast stets die Wahl.
Braucht ihr Hilfe beim Erkennen des Bedürfnisses? Dann holt euch meine gebührenfreie PDF zum Download. Den Link dazu findet ihr HIER (klick).
Nehmt den Druck raus
Alle Eltern machen Fehler. Und das ist sich gut so. Wisst ihr warum? Weil wir Menschen sind. Wir greifen auf alte Denk- und Verhaltensmuster zurück, sobald unser Wert als Eltern infrage gestellt wird. Jedes Mal, wenn wir uns durch das Verhalten des Kindes schlecht fühlen. Kinder brauchen Eltern mit Fehlern. Kinder wollen Ecken und Kanten. Stärken und Schwächen. Wisst ihr warum? Weil das Leben genau so IST. Es wechseln sich die Polaritäten ab: Freude und Leid, sauber und schmutzig, Fülle und Leere, Lärm und Ruhe.
Es geht nicht darum, KEINE Fehler zu machen, sondern darum, zu ihnen zu stehen und es versuchen beim nächsten Mal besser zu machen. Ich möchte, dass meine Kinder DAS für ihr Leben mitnehmen. Denn auch als Familienberaterin trage ich noch meine Päckchen mit mir rum. Ich arbeite an ihnen, strenge mich an, die Muster bewusst zu durchbrechen. Es ist ein Prozess, ein Wachstum, das, einmal in Gang gesetzt ganz viel im Inneren heilt. Ich bin dankbar, vielen Familien dabei Unterstützung bieten zu können. Wenn auch du genau diese Art der Unterstützung suchst, lade ich dich herzlich ein, mit mir Kontakt aufzunehmen.
Respekt fängt bei Dir an
Wir Eltern haben die Verantwortung. Unsere Kinder schauen sich unser Verhalten ab, machen uns nach. Geben wir den Kindern die Schuld für ihr Verhalten, so geben wir die Verantwortung ab und stören das natürliche Familiengefüge.
Möchtet ihr, dass eure Kinder sich respektvoller verhalten? Schaut nach innen: Wie geht ihr mit dem Kind um? Ist es eine Verbindung auf Augenhöhe oder fühlt sich das Kind von „oben herab“ behandelt? Es wird andere so behandeln, wie es das gewöhnt sein wird. Wie sieht Respekt für dich aus? Was soll getan / was nicht getan werden?
Möchtet ihr mehr Respekt, dann lebt und gebt mehr Respekt. Eure Kinder verdienen euren Respekt. Das Bild von den kleinen tyrannischen Monstern ist längst überholt, denn Kinder haben bis zum Grundschulalter entwicklungspsychologisch noch gar nicht die Fähigkeit, zu manipulieren.
Möchtest du all diese Fragen einmal für dich persönlich reflektieren? Einen Aha-Moment für dich erleben? Dann hole dir HIER (klick) für o Euro die Reflexionsfragen zum schriftlichem Beantworten.

Über die Autorin
Hallo, ich bin Sandra von Ehrenstein.
Ich bin Mama zweier Barone (Baby und Kleinkind), die immer mal in meinen Artikeln vorkommen. Die beiden haben mir die krasseste Persönlichkeitsentwicklung beschwert, die ich mir selbst nicht vorstellen konnte.
Als psychologische Familienberaterin habe ich meine Berufung gefunden und begleite seit September 2021 viele Familien zu mehr Gelassenheit in ihrem Elternsein.